Musikschule in Zell am See ist gesichert!
- Beatrix Woschitz-Brenner
- 8. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Okt.
Gemeinde beschließt Sanierungskonzept
Von:
Anton Kaindl
08.10.2025
Im Frühling war der Fortbestand des Kreativzweigs der Musikmittelschule Zell am See gefährdet. Nachdem die Gemeinde den Neubau des Gebäudes, in dem auch die Volksschule untergebracht ist, wegen der enormen Kosten von bis zu 65 Mill. Euro abblasen musste, entschied man sich zu einer Sanierung. Mit der Umsetzung aktueller pädagogischer Konzepte hätte man beim bestehenden Platzangebot aber nicht mehr 20 Klassenräume untergebracht. Als Ausweg wurde die Absiedlung der vier Kreativklassen überlegt, in denen nur eine Minderheit der Kinder aus Zell am See stammt. In Maishofen hätte man den nötigen Platz gehabt. Die angedachte Schließung führte aber zu heftigen Protesten der Eltern und zu einer Unterschriftenaktion. In der Folge arbeiteten Gemeinde, Planer, Direktorinnen und Bildungsdirektion an einem Sanierungskonzept, mit dem man die Musikschule in der Bezirkshauptstadt halten kann.
Gruppenunterricht in Räumen der Nachmittagsbetreuung
In der Gemeindevertretungssitzung am 06.10.2025 wurde dieses Konzept von SPÖ, ÖVP, Grüner Bürgerliste und FPÖ einstimmig beschlossen. Platz gewinnt man unter anderem dadurch, dass die Schulküche geschlossen und jene der etwa 200 Meter entfernten Bezirksstelle der Wirtschaftskammer genutzt wird. "Andere Räume werden multifunktionell genutzt", sagt Bürgermeister Andreas Wimmreuter (SPÖ). So findet in den Räumen für die Nachmittagsbetreuung am Vormittag Gruppenunterricht statt. Auch Teile der sehr großzügigen Allgemeinflächen wie die Aula werden in Zukunft für den Unterricht verwendet. Wimmreuter: "Der musikalische Schwerpunkt der Musikmittelschule bleibt somit erhalten. Das ist ein klares Bekenntnis zur Förderung kreativer Talente in unserer Region. Die Schüler erhalten ein modernes Lernumfeld und die Lehrkräfte attraktive Arbeitsplätze."
Neben der Verbesserung der Raumsituation ist auch die Herstellung der Barrierefreiheit ein wichtiger Teil der Sanierung. Ein Lift wird eingebaut. Bereiche wie die Elektrotechnik und das Heizsystem werden auf den neuesten Stand gebracht.
Bauarbeiten in den Sommerferien
Die Kosten schätzt die Gemeinde derzeit grob auf 14,4 Mill. Euro. Die Detailplanungen liegen noch nicht vor. Man habe aber bereits mit der Ausschreibung der Generalplanerleistungen begonnen, sagt der Bürgermeister. Die Bauarbeiten sollen großteils in den Sommerferien stattfinden. Der Baubeginn ist für die Sommerferien 2026 geplant. Die Arbeiten werden sich über zumindest zwei große Ferien ziehen, vermutlich aber länger dauern.
Beschlossen hat die Gemeindevertretung am 06.10.2025 auch, dass die Bürgermusik Zell am See ihre Proben künftig nicht mehr in der Schule, sondern im Kulturzentrum Lohninghof im Stadtteil Thumersbach abhält. Die Räumlichkeiten stehen ihr aber unter anderem als Lager weiter zur Verfügung.